Am 22. Mai hatten 59 Schülerinnen und Schüler der beiden neunten Klassen des Gymnasiums am Bötschenberg (GaBö) die Gelegenheit, den Niedersächsischen Landtag im Leineschloss in Hannover zu besuchen. Ziel war es, einen Einblick in die parlamentarische Arbeit sowie die Abläufe im Plenum zu gewinnen.
Nach der Begrüßung sahen die Jugendlichen zunächst einen informativen Kurzfilm über die Aufgaben des Landesparlaments und die Geschichte des Leineschlosses. Im Anschluss nahmen sie auf der Besuchertribüne Platz und verfolgten eine aktuelle Stunde. Dabei konnten sie beobachten, wie Abgeordnete der verschiedenen Fraktionen der Landesregierung Fragen stellten – unter anderem zu den Themen Wiederaufforstung des Harzes und Maßnahmen gegen häusliche Gewalt.
Ein besonderer Programmpunkt folgte nach dem Plenarbesuch: ein Gespräch mit den vier Landtagsabgeordneten aus dem Wahlkreis Helmstedt – Veronika Bode (CDU), Tamina Reinecke (Bündnis 90/Die Grünen), Vanessa Behrendt (AfD) und Jörn Domeier (SPD). Eine Stunde lang standen die Politikerinnen und Politiker den Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort.
Die Jugendlichen interessierten sich unter anderem für die Haltung der Abgeordneten zu den Streiks im öffentlichen Nahverkehr, das Verhältnis der anderen Fraktionen zur AfD, den Umgang mit den finanziellen Herausforderungen des Landes und ihre Positionen zu gesellschaftlichen und globalen Themen wie Zuwanderung und Krieg. Die Abgeordneten nahmen kein Blatt vor den Mund und erläuterten offen ihre politischen Standpunkte.
Am Ende des Tages waren sich die Schülerinnen und Schüler einig: Der Besuch im Landtag war nicht nur lehrreich, sondern auch spannend – insbesondere das direkte Gespräch mit den Abgeordneten wurde als Höhepunkt empfunden.
Richtigstellung
Im Anschluss an den Landtagsbesuch haben uns mehrere Personen darauf aufmerksam gemacht, dass die AfD-Abgeordnete Vanessa Behrendt auf der Plattform X einen Post mit unseren Schülern/innen veröffentlicht hat, mit der Bemerkung „stabile Jugend, der man kein X für ein U vormachen kann“.
Hierzu nehmen wir wie folgt Stellung:
Die Einladung der Abgeordneten für die Schülergespräche im Anschluss an die Plenarbesuche erfolgt durch den Besucherdienst des Niedersächsischen Landtages. Dieser hat alle vier Abgeordneten aus dem Wahlkreis eingeladen und diese sind auch alle zu dem Gespräch erschienen. Der Abgeordneten der AfD den Zugang zu diesem Gespräch zu verweigern, wäre unserer Meinung nach in dieser Situation das falsche Signal gewesen, auch wenn wir die Positionen dieser Partei nicht teilen und ihr Verhalten in großem Umfang ablehnen. Damit hätten wir den Schülern/innen die Möglichkeit genommen, sich kontrovers mit den Positionen der AfD auseinanderzusetzen und sich auf diese Weise eine eigene Meinung zu bilden. Eine solche kontroverse Diskussion fand überdies statt, nicht zuletzt durch die drei anderen Abgeordneten des Wahlkreises, die an Kritik gegenüber Frau Behrendt nicht gespart haben.