Französisch
Frankreich, Belgien, Luxemburg, Schweiz, Monaco und das Aostatal in Italien – in all diesen europäischen Ländern und Regionen wird Französisch gesprochen. Doch nicht nur dort, sondern auch in zahlreichen anderen Ländern der Welt ist Französisch Mutter-, Amts- und Verwaltungs- oder Zweitsprache.
Das Französische liegt in der Liste der meistgesprochenen Sprachen der Welt derzeit auf Rang 6 und ist damit sowohl in wirtschaftlicher, politischer als auch in kultureller Hinsicht global relevant. In internationalen Organisationen, wie zum Beispiel in den Gremien der EU, der UNO und der UNESCO, aber auch bei den olympischen Spielen ist Französisch offizielle Arbeitssprache. Zu Frankreich, dem Nachbarland der Bundesrepublik Deutschland, bestehen intensive politische und wirtschaftliche Beziehungen. Es existieren zahlreiche Kooperationen im wirtschaftlichen, wissenschaftlichen, technischen und kulturellen Bereich. Für viele Studiengänge, berufliche Austauschprogramme und Praktika sind französische Sprachkenntnisse notwendig. Auch auf dem internationalen Arbeitsmarkt erhöhen fundierte Kenntnisse der französischen Sprache erheblich die Zugangschancen.
Das Französische ist als Brückensprache auch für die Entwicklung von Mehrsprachigkeit bedeutsam. So können durch das Lernen der französischen Sprache Kompetenzen in bereits erlernten Sprachen erweitert und der Erwerb anderer romanischer Sprachen erleichtert werden. Europa und die Welt wachsen zusammen, Lebensräume werden globalisiert und individuelle sowie gesellschaftliche Bedürfnisse nach Mobilität, Kommunikation und Kooperation nehmen zu. Mehrsprachigkeit ist daher von zentraler Bedeutung.
Die SchülerInnen setzen sich im Französischunterricht mit der Diversität der Lebensrealitäten in Frankreich und anderen frankophonen Ländern auseinander. Sie reflektieren die eigene gesellschaftliche Wirklichkeit und ihre persönlichen Sichtweisen sowie Handlungen. Sie lernen, anderen Menschen offen, tolerant und verständnisvoll gegenüber zu treten und unterschiedliche Lebensweisen, gesellschaftliche Phänomene und politische Entwicklungen ohne Vorurteile zu betrachten.
SEKUNDARSTUFE I
Im Französischunterricht der Sekundarstufe I werden die im Niedersächsischen Kerncurriculum beschriebenen Kompetenzen Hörverstehen/Hörsehverstehen, Leseverstehen, Sprechen, Schreiben und Sprachmittlung gefördert. Der Unterricht erfolgt nach dem Prinzip der funktionalen Einsprachigkeit auf Französisch, ist möglichst authentisch und verfolgt eine funktionale Fehlertoleranz. Bei Gelegenheit werden auch außerschulische Lernorte genutzt. Die Inhalte orientieren sich an den im Kerncurriculum benannten centre d’intérêts. In Zentrum steht hier das moi, also das Ich. Hierum gruppieren sich Themen des näheren und weiteren Umfelds, die Bereiche der eigenen und der fremdsprachlichen Kultur und Gesellschaft wiederspiegeln. Arbeitsgrundlage im Unterricht ist jede Art von kommunikativer Mitteilung. Der Einsatz von didaktisierten Texten (bspw. aus dem Lehrbuch) nimmt im Laufe des Spracherwerbs zugunsten authentischer Texte (bspw. Lieder, Filme, Prospekte, Romane, etc.) ab. Am Ende von Jahrgang 10 erreichen die SchülerInnen das Niveau B1 des GeR.
SEKUNDARSTUFE II
Der Französischunterricht der Einführungsphase stellt das Bindeglied zwischen der Sekundarstufe I und der Qualifikationsphase dar. Er erweitert, festigt und vertieft die fachbezogenen Kompetenzen der SchülerInnen für private und berufliche Kontexte und fördert die Eigenverantwortung für ihren Sprachlernprozess. Die SchülerInnen werden an die Arbeitsweisen der Qualifikationsphase herangeführt und entwickeln ihre Sprachkompetenzen an Themen ihrer Lebens – und Erfahrungswelt, des öffentlichen Lebens, des Alltags und der Berufswelt und an Themen von globaler Bedeutung weiter. Am Ende von Jahrgang 11 erreichen sie die Niveaustufe B1 des GeR.
Im Französischunterricht der Oberstufe wird die Diskursfähigkeit der SchülerInnen durch die Arbeit an Inhalten erweitert, die die Teilnahme am gesellschaftlichen Diskurs ermöglichen. Sie beziehen sich auf frankophone, gesellschaftliche, historische und kulturelle Phänomene und bilden individuelle und kollektive Erfahrungen und Einstellungen ab. Auch Themen des Alltags und des Berufs werden behandelt. Die SchülerInnen entwickeln Wertmaßstäbe für eigenes und gesellschaftliches Handeln sowie Empathie und Reflexionsfähigkeit. Die Inhalte werden den vier Themenfeldern l’identité culturelle, la société, entre hier et demain und les défis de l’humanitéuntergeordnet. Unter www.nibis.de ist für jedes Semester einsehbar, welche dieser Themen in Vorbereitung auf das Zentralabitur zu behandeln sind und an welchen Texten die Auseinandersetzung zu erfolgen hat. Am Ende der gymnasialen Oberstufe erreichen die SchülerInnen das Niveau B2 des GeR.
SCHULBÜCHER
Im sechsten Jahrgang wird seit Beginn des Schuljahres 2019/20 mit dem Lehrwerk Découvertes 1. Série jaune des Ernst Klett Verlags gearbeitet. Das Schulbuch und seine Begleitmaterialien (siehe Lernmittel) werden nun sukzessive auch in den höheren Jahrgängen (bis Jahrgang 10) eingeführt und ersetzen dort das bisher genutzte Lehrwerk À plus!des Cornelsen Verlags. In der Einführungsphase werden mindestens eine authentische Ganzschrift und ein Film behandelt sowie ein Projekt durchgeführt. Die in dieser Jahrgangsstufe und in der Oberstufe genutzten Materialien orientieren sich an den Vorgaben des niedersächsischen Kerncurriculums für das Gymnasium beziehungsweise den fachspezifischen Hinweisen für das Zentralabitur.