Es ist ein weit verbreitetes Vorurteil, dass Schüler/innen nicht mehr lesen. Im Gegenteil, besonders in den unteren Schuljahrgängen sind Bücher nach wie vor beliebt. Das hat auch der diesjährige Vorlesewettbewerb am Gymnasium am Bötschenberg gezeigt, an dem alle sechsten Klassen teilnahmen und der sowohl den Vorlesern/innen wie auch den Zuhörern/innen großen Spaß gemacht hat. Vorgelesen wurden alle Arten der Jugendliteratur, was zeigt, dass die Interessen der Schüler/innen breit gefächert sind.
Da ist es egal, ob es sich um ein ernsthaftes Buch wie „Die Seelenpferde von Ventusia“ von Jennifer Benkau, die „Känguru-Chroniken“, „Harry Potter“, „Die drei Fragezeichen“ oder „Die Schule der magischen Tiere“ von Margit Auer handelt.
Die Schüler/innen lesen mit Begeisterung vor und die Zuhörer/innen folgen den Inhalten der Texte in ihrer Fantasie. Geschichten, die im Kopf entstehen, haben gegenüber Bildern, die man im Fernsehen oder im Kino sieht, immerhin den Vorteil, dass man sie nicht vorgesetzt bekommt, sondern dass man an ihrer Entstehung selbst beteiligt ist.
Es war nicht leicht, für die sechsköpfige Jury, aus den sechs Klassensiegern/innen eine/n Schulsieger/in zu küren. Gewonnen hat in diesem Jahr Amilia Strey aus der Klasse 6c, die sich für Jennifer Benkau als Autorin entschieden hatte. Dicht gefolgt von Platz zwei: Sophia Engel („Harry Potter und die Kammer des Schreckens).
Die teilnehmenden Schüler zeigten durchweg ein gutes Leseniveau, was darauf schließen lässt, dass sie nicht nur in der Schule viel lesen und spannende Geschichten nicht nur aus dem Fernsehen oder von Computerspielen kennen.
In Anbetracht des erfolgreichen Wettbewerbs stellt man sich als Zuschauer/in die Frage, warum das Leseinteresse der Schüler/innen in der höheren Schuljahrgängen abnimmt.
Auf die Gewinnerin wartet nun der Kreisentscheid, bei dem die besten Vorleser/innen aus dem Landkreis Helmstedt gegeneinander antreten.
Bundesweit nehmen jedes Jahr rund 600.000 Schüler/innen der 6. Klassen beim Vorlesewettbewerb teil.