„Work? It’s just serious play.“
(Saul Bass)
Gute Filmplakate bleiben manchmal länger im Gedächtnis als der Film. Andere erscheinen wie Massenware und werden kaum wahrgenommen in der täglichen Bilderflut.
Aber woran liegt das? Was macht ein gutes Plakat aus? Was machen erfolgreiche PlakatdesignerInnen?
Diesen Fragen gingen die KunstschülerInnen der Q2 im vergangenen Halbjahr nach. Die auf den ersten Blick so simpel gestrickten Filmplakate des amerikanischen Grafikdesigners Saul Bass waren dafür die Leitmotive: „Vertigo“, „Bunny Lake Is Missing“, „Anatomy Of A Murder“, „Spartacus“, um nur einige wenige beeindruckende Beispiele zu nennen.
Saul Bass‘ Arbeitsweise:
• den Inhalt eines Films auf EIN Schlüsselmotiv reduzieren,
• Figuren abstrahieren,
• Bild und Schrift verbinden,
• Schrift gestalten, die nicht nur den Wortinhalt vermittelt, sondern durch ihre Gestaltung weitere Informationen und Emotionen kommuniziert,
• und: zeichnen, zeichnen, zeichnen – spielen, experimentieren, verwerfen, schneiden, reißen…
In den Praxisphasen wurde deutlich, dass das doch gar nicht so simpel ist. Erste Warm-Up-Übungen beinhalteten die Auseinandersetzung mit einem Henri-Matisse-Motiv und mit dem vorgegebenen Thema: Der Schwertschlucker.
Die Vorgehensweise wurde anhand der Zwischenergebnisse verfeinert. In praktischen Übungen konnte der Faktor Zufall genutzt werden um lockerer und spielerischer zu werden. Durch Typografie-Einheiten konnte eine bewusstere Schriftgestaltung erreicht werden.
In der großen Werkstattaufgabe zum Thema „Enge“ kam dann alles zusammen. Die SchülerInnen arbeiteten hochkonzentriert und manchmal war eine Doppelstunde viel zu früh vorbei, wenn man doch gerade im kreativen „Flow“ war. Ergebnisse mit einem erstaunlich hohen Niveau zeigen die Ernsthaftigkeit, mit der dieses gestalterische Spiel betrieben wurde.
Am Ende war es die amerikanische Grafikdesignerin Paula Scher, die in einem mitreißenden Dokumentarfilm Einblicke in ihre Arbeit, ihre Karriere und ihr Leben zuließ, die alle KursteilnehmerInnen in den Bann zog. So sehr das Thema „Enge“ dem jetzigen Lebensgefühl entsprechen mag, so sehr genossen alle von uns die große Portion Inspiration und Lebensfreude, die Paula Scher kreativ und kraftgeladen über uns ausschüttete.
„I‘m driven by the hope that I haven‘t made my best work yet.“
(Paula Scher)